Die Gefahr durch Zecken wird oft unterschätzt und verharmlost. Angesichts der Möglichkeit schwerer und dauerhafter Erkrankung eine diametrale Fehleinschätzung.
Bei Entzündung und Juckreiz ist der Zeckenstich eine rötliche Hautstelle, die etwa mittig einen dunklen meist 1 Millimeter winzigen Punkt (die Zecke) aufweist. Bei fehlender Entzündung ist der Zeckenstich einem winzigen Muttermal ähnlich.
Zunächst sucht sich die Zecke eine geeignete Hautstelle. Mit dem Stechapparat (Hypostom) ritzt sie die Haut auf, um dann etwa zwei Stunden lang tiefer einzudringen und sich danach fest zu verankern. Durch ein Betäubungsmittel bleibt der Stechvorgang unbemerkt. Nun beginnt der Saugvorgang, ein Austausch von Körperflüssigkeiten zwischen Zecke und Mensch. Sofern die Zecke mit Borrelien infiziert ist, beginnt jetzt das Infektionsrisiko.
In der Zeit des Stechvorganges von etwa 2 Stunden erfolgt keine Infektion. Danach steigt das Borreliose Infektionsrisiko zunächst langsam, nach 12 Stunden signifikant bis hin zum Maximalrisiko bei 72 Stunden. In Tierversuchen ermittelt.
Zwei Stunden sind schnell vorbei. Sofort entfernt ist die beste Prävention vor der augenblicklich möglichen Infektion. Bei Juckreiz ist höchste Eile geboten. Das Robert Koch Institut empfiehlt generell die schnellstmögliche Entfernung.
Auf die meist winzigen Zecken des Stadiums Nymphe ist einzig Nymphia® spezialisiert. Sehr selten große Zecken können mit einem sog. Zeckenhaken sicher entfernt werden. Hierbei ist zu beachten, dass dieser entgegen seiner Gebrauchsanweisung nicht drehend sondern gem. RKI ziehend angewandt wird.
Robert Koch Institut, Antworten auf häufig gestellte Fragen, Berlin, 2014
Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Leitlinie Neuroborreliose, München, 2018
Zöller, Patientenbeauftragter, Zeckenstiche nicht unterschätzen, Berlin, 2010
Horst, Zeckenborreliose - Lyme-Krankheit bei Mensch und Tier, Balingen, 2003
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